Einkochen und einmachen: Eine Kunst für sich!
Ob Gemüse, Obst oder sogar Fleisch und Wurst – fast alles kann eingekocht werden und so für längere Zeit haltbar gemacht werden. Das war vor allem in Zeiten als es noch keine oder nur wenige Kühlschränke gab von Vorteil.
Die langen Haltbarkeitsdaten werden durch das Erhitzen der Gläser bei ca. 80 bis 100 Grad Celsius erreicht. Durch die hohen Temperaturen entsteht im Glas ein Überdruck, verursacht durch die Ausdehnung von Luft und Wasser. Kühlt das Glas ab, ziehen sich die Moleküle wieder zusammen. Durch diesen Effekt bildet sich ein Vakuum, das den Glasdeckel fest ansaugt und luftdicht verschließt. Keime müssen dann leider draußen bleiben!
Einkochen ist leider nichts für die schnelle Küche; man muss geduldig sein und etwas Genauigkeit an den Tag legen. Vor dem Einmachen sollte alles bereitgestellt und gut gereinigt werden, um Keim von Vornherein keine Chance zu geben. Benötigt werden spezielle Einmachgläser, Gummiringe zum Abdichten sowie der passende Deckel. Das einzumachende Gemüse oder Obst wird nun in die vorbereiteten Gläser gegeben und mit den dazugehörigen Metallklammern verschlossen. Die gefüllten Gläser kommen anschließend in einen mit Wasser gefüllten Topf. Achtung, es darf nur so viel Wasser im Topf sein, dass der Wasserstand den der Gläser nicht übersteigt!
Anschließend wird das Wasser erhitzt – aber bitte langsam! Die Temperatur können sie gut mit einem Thermometer nachprüfen. Der ganze Vorgang kann 10 Minuten, aber auch zwei Stunden dauern. Es kommt immer darauf an, was Sie gerade einkochen wollen.
Die erhitzten Gläser dürfen nach dem Einkochen nur sehr langsam abkühlen. Dazu zunächst die Hitze reduzieren und die Gläser für ca. 10 Minuten im Wasser abkühlen lassen. Danach entnehmen und mit einem Küchenhandtuch bedecken.
Einkochen geht jedoch nicht nur auf dem Herd, sondern auch im Backofen. Das Prinzip ist ähnlich: Die Einweckgläser auf ein Blech mit hohem Rand stellen und auf die untere Schiene des Backofens schieben. Anschließend Wasser auf das Blech füllen und das Einkochen kann beginnen. Gemüse sollte bei ca. 190 bis 200 Grad eingekocht werden, bei Obst kann es etwas weniger Hitze sein, etwa 150 bis 160 Grad. Auch bei dieser Variante müssen die Gläser nach dem Einkochvorgang noch etwa 30 Minuten im Wasserbad abkühlen.
Wem das alles zu viel Arbeit erscheint, der sollte die sogenannten Twist-Off-Gläser, Gläser mit Schraubverschluss, versuchen. Durch diese speziellen Gläser lässt sich eine Menge Zeit sparen, denn hier muss das vorbereitete Einweckgut lediglich noch heiß in die Gläser gefüllt werden und das Glas anschließend umgedreht werden. Nachdem es einige Minuten auf dem Kopf stand, dürfte der Inhalt konserviert sein. Das sieht man daran, dass der Metalldeckel etwas nach innen gewölbt ist. Der Inhalt des Glases ist dann bis zu einem halben Jahr haltbar.
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